Wer ein Haustier hat, möchte dieses am liebsten immer um sich wissen. Dies gilt auch für den Urlaub. Der Urlaub im Camper bietet die ideale Möglichkeit, gemeinsam mit Bello & Co. auf Reisen zu gehen. Ihr habt ausreichend Platz, seid flexibel in der Wahl der Stellplätze. Mit dem Haustier auf Reisen – was genau sollte man vor, während und nach der Reise beachten?

Vor der Reise

Mit dem Haustier auf Reisen…

Die allerwichtigste Frage zuerst: Sollte ich mein Haustier mit auf Reisen nehmen? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, den vierbeinigen Begleiter mit in den Campingurlaub zu nehmen. Ist der Hund oder die Katze jedoch sehr alt oder krank und die Reise deshalb eventuell mit Schmerzen oder unnötigen Anstrengungen verbunden, sollte das Haustier besser nicht mit auf Fahrt gehen. Lasst in diesen Fällen Hund oder Katze lieber bei Freunden oder Verwandten. Auch eine Hunde- oder Katzenpension kann eine gute Alternative sein. Ratsam ist es, das Haustier im Vorfeld an entsprechende Menschen oder die neue Umgebung zu gewöhnen. Ebenfalls solltet ihr auf den Urlaub mit Tier verzichten, wenn ihr in Länder reist, in denen eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit gefährlichen Krankheiten besteht. Das Gleiche gilt für Gebiete mit extremen Klimazonen oder Länder, in denen Haustiere keinen guten gesellschaftlichen Stellenwert genießen.

Die richtige Auswahl des Reiseziels und der Urlaubsaktivitäten…

Bei der Planung der Campingreise solltet ihr euch nicht nur das Reiseziel, sondern auch die entsprechende Umgebung sowie die geplanten Urlaubsaktivitäten anschauen. Eine Städtetour durch die Metropolen Europas wird eurem Hund wohl nicht dieselbe Freude bereiten wie euch. Ein Aktiv- und Wanderurlaub in den Alpen vermutlich schon. Ebenso solltet ihr im Vorfeld prüfen, wo genau ihr vor Ort euer Wohnmobil parkt. Nicht auf allen Campingplätzen sind Haustiere erlaubt. Vielleicht gibt es aber auch einen besonders haustierfreundlichen Campingplatz im anvisierten Urlaubsziel. Stellt euch bei der Planung deshalb folgende Fragen: Wohin möchte ich fahren? Wo bleibe ich vor Ort? Was habe ich im Urlaub geplant? Entsprechende Reiseführer, die speziell auf die Bedürfnisse für den Urlaub mit Haustier ausgelegt sind, können helfen.

Das passende Wohnmobil finden…

Auf WOMOSA findet ihr eine Vielzahl an Wohnmobilen und Campern, in denen die Mitnahme von Haustieren gestattet ist. Doch nicht jedes ist das Richtige für jeden Urlaubsplan. Für den spontanen Kurztrip über ein verlängertes Wochenende spricht nichts gegen einen kompakten Kastenwagen, sofern ihr für eine Rückzugsmöglichkeit und ausreichend Auslauf für den tierischen Begleiter sorgt. Plant ihr eine längere, womöglich wochenlange Reise, ist ein größeres Wohnmobil die richtige Wahl. Behaltet bei der Auswahl des Reisegefährts also immer auch die Bedürfnisse und Wünsche eures Haustiers im Hinterkopf.

Auf die große Reise vorbereiten…

Vor der Reise solltet ihr euren Tierarzt aufsuchen, um mit ihm über Krankheitsgefahren, notwendige Impfungen und die richtige Notfallapotheke zu sprechen. Macht dies am besten ein paar Wochen bzw. Monate vor der Reise, damit sich ein entsprechender Impfschutz aufbauen kann. Je weiter entfernt das Ziel der geplanten Reise liegt, desto früher solltet ihr euren Tierarzt befragen. Wenn nötig, lasst ein Medikament gegen Übelkeit bei der Fahrt verschreiben. Unterstützt mit der richtigen Fütterung: die letzte Mahlzeit 12 Stunden vor Abfahrt; bei kurzen Strecken füttert Ihr am Ankunftsort, bei langen Fahrten empfehlen sich kleine Portionen in den Pausen. Verbandszeug, Zeckenzange sowie Desinfektionsspray gehören in die Notfallapotheke. Auch Hund oder Katze sollten während der Fahrt ausreichend gesichert sein. In Deutschland herrscht zudem “Anschnallpflicht” für den Hund, bei Nichtbeachtung droht ein Bußgeld. Sowohl gesicherte Transportboxen als auch Anschnallgurte mit entsprechendem Geschirr sind zulässig. Checkt zudem eure Versicherung für den Liebling. Sie sollte auch Schäden an Mietsachen mit abdecken. Bei einer geplanten Auslandsreise muss der Versicherungsschutz auch dahingehend geprüft werden.

Die Welt erkunden…

Bei Fahrten ins Ausland sind immer die jeweiligen Einreisebestimmungen zu beachten. In den meisten Fällen könnt ihr diese verlässlich im Internet nachlesen. Andernfalls könnt ihr auch das auswärtigem Amt oder die jeweilige Botschaft befragen, um auf Nummer sicher zu gehen. Für Reisen innerhalb der europäischen Union gelten weitestgehend einheitliche Reisebestimmungen: Seit 2011 müssen Haustiere zwingend mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Bei davor gekennzeichneten Tieren wird auch eine gut lesbare Tätowierung akzeptiert. Zudem ist eine Tollwutimpfung Pflicht. Diese muss mindestens 21 Tage bestehen, darf jedoch nicht älter als ein Jahr sein. Haltet zu diesem Zwecke auch immer den Heimtierausweis bereit. Dieser klärt die Behörden über Impfungen, Registrierungen und das Alter des Tieres auf. Bei Tieren, die jünger als drei Monate oder ohne Impfung sind, kann die Einreise verweigert werden. Auch die Versicherungsnummer für das Haustier sollte griffbereit sein. Für Hunde herrscht fast überall im Ausland Leinenzwang. Wenige Ausnahmen bilden nur extra ausgeschilderte Hundeauslaufflächen. In einigen Ländern gelten zusätzlich nationale Sonderregelungen, die zu beachten sind. So dürfen Hunde in Portugal nicht in Bus und Bahn transportiert werden. In Italien müssen zu jeder Zeit Leine sowie Maulkorb mitgeführt und auf Aufforderung angelegt werden; in der Schweiz sind Hunde mit kupierten Ruten oder Ohren nicht gestattet. Island verlangt sogar eine Quarantänezeit. Nicht nur bei der Ausreise, auch bei der Wiedereinreise nach Deutschland können je nach Urlaubsland gesonderte Bedingungen gelten. Informiert euch deshalb rechtzeitig, was es zu beachten gilt.

Während der Reise

Auf großer Fahrt

Damit es eurem Haustier auch während der Fahrt gut geht, solltet ihr auf folgende Dinge achten:

  1. Regelmäßige Pausen
    Legt regelmäßige Pausen ein, damit sich euer Hund oder eure Katze etwas bewegen und in Ruhe trinken kann. Platzsparende Reisenäpfe findet ihr in gut sortierten Zoohandlungen. Gerade beim Reisen mit Hund sollten auch Pausen mit Möglichkeiten für kleinere Gassirunden eingeplant werden.
  2. Über Beförderungsbedingungen informieren
    Bei der Benutzung einer Autofähre, solltet ihr euch im Vorfeld über die jeweiligen Beförderungsbedingungen für Haustiere informieren. Es kann sein, dass die Tiere die Überfahrt im Auto oder aber in speziellen Transportboxen verbringen müssen.
  3. Für Druckausgleich sorgen
    Der nächste Urlaub geht über die Alpen? Beim Bewältigen großer Höhenunterschiede können Kauspielzeuge oder Kaustangen beim Druckausgleich helfen.
  4. Staumelder einschalten
    Schaltet den Staumelder ein. Fahrten unnötig zu verlängern, wirkt sich nicht nur negativ auf euer Nervenkostüm aus, sondern kann auch eurem Vierbeiner unnötig zu schaffen machen.
  5. Die kühleren Morgen- und Abendstunden
    nutzen Längere Autofahrten sollten in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Hier sind Klima und Temperatur angenehmer. Insbesondere alte und junge Tiere reagieren zuweilen sehr empfindlich auf Hitze. Informiert euch alternativ im Vorfeld darüber, inwieweit das ausgewählte Wohnmobil über eine Klimaanlage verfügt.
  6. Zusätzliche Pausen bei Hitze
    Sollten sich allzu hohe Temperaturen trotz aller Bemühungen nicht vermeiden lassen, plant zusätzliche Pausen ein, in denen sich euer Haustier im Schatten abkühlen kann. Neben ausreichend Trinken können auch feuchte Tücher helfen, Hund oder Katze wieder auf Normaltemperatur zu bringen.
  7. Tiere nicht im Auto lassen
    Lasst euer Tier im Sommer nie im geparkten Auto zurück. Geöffnete Fenster bieten nicht genügend Luftzirkulation und der vierbeinige Freund könnte schnell überhitzen.

Checkliste Equipment

  • Transportbox
  • Sicherungsgeschirr Gewohnte Decke Spielzeug Antischlabbernapf für Wasser
  • zweiten Napf für Futter ausreichend Trinkwasser
  • Gewohntes Futter/Leckerli
  • Heimtierausweis
  • Versicherungsnummer Notfallapotheke (Zeckenzange und Pinzette, Pfotenpflege, Verbandszeug, Desinfektion, Spot-On)
  • Leine und Laufleine Halsband Bodenverankerung Maulkorb Kotbeutel
  • Katzenstreu, Katzenklo
  • evtl. Zusatzimpfungen
  • Gesundheitsnachweis
  • Tollwut-Antikörperna